Türchen Nr. 5 – Archive und Nachhaltigkeit

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Türchen Nr. 5 – Archive und Nachhaltigkeit

Eigentlich kann man es kaum mehr hören. Das Wort Nachhaltigkeit. Man kann nachhaltig Energie erzeugen, nachhaltig wohnen und nachhaltig beeindruckt sein.

Im Archiv ist Nachhaltigkeit tatsächlich so eine Sache. Ein Haufen Papier und jede Menge Mappen und Kartons. Tatsächlich werden von den hundert Prozent Schriftgut, die uns die Verwaltung anbietet, nur fünf bis maximal zehn Prozent ins Archiv übernommen. Den Rest kassieren wir – also werfen ihn weg – denn wir haben einfach nicht genügend Platz. Zudem sind Buchungsbelege nun nicht wirklich der archivische Knaller, deshalb wählen wir möglichst aussagekräftige Unterlagen aus. Jede Akte bekommt einen neuen Umschlag und einen frischen Karton. Vorher entfernen wir alle Tackernadeln, Klebestreifen, Kunststoffhüllen und sonstige Materialien, die sich mit der Zeit auflösen und das Papier beschädigen. Draußen drauf auf die Mappen und Umschläge kommen dann die Signaturen, damit wir die sorgfältig ausgesuchten Sachen auch wiederfinden.

Auf den ersten Blick entsorgen wir also eine Menge Material und schaffen neues an. Das klingt erst mal nicht besonders nachhaltig. Wenn man sich allerdings überlegt, dass es für die Ewigkeit aufgehoben wird, dann lohnen stabile Kartons und Mappen. Und mit Ewigkeit meinen wir wirklich Ewigkeit. Außer die Zombies kommen…aber ansonsten soll die heutige Zeit so gut dokumentiert werden, dass auch noch in hundert Jahren Fragen gestellt werden können, die dann mit dem Material aus unseren Archiven beantwortet werden. Haben Sie Fragen an uns? Dann nutzen Sie gerne unser Kontaktformular.

Heute sind gleich vier Archive der Archivgemeinschaft Gettorf geöffnet: das Amtsarchiv Groß Wittensee, das Amtsarchiv Nortorfer Land und das Gemeindearchiv Altenholz am Vormittag sowie das Amtsarchiv Dänischer Wohld am Nachmittag.

PS: Im vergangenen Jahr haben wir es einmal mit nachhaltigem, essbarem Baumschmuck versucht und es hat nicht so gut geklappt. Da war einem dann hinterher nicht so. Vielleicht lag es am Rhythmus: ein Schokokringel an den Baum, ein Schokokringel in den Bauch….hm…vielleicht doch mehr auf Äpfel und Mandarinen setzen ; )

Bild: Wikimedia Commons